Kinder-Reha Tag 17 – Heimweh
Es wird zäh. Das Bergfest hier in der Kinder-Rehaklinik in Thalheim liegt hinter uns. Weitere zwei Wochen vor uns. Mir geht allmählich die Puste aus. Die Energiereserven neigen sich langsam aber stetig dem Ende. Die Zielgerade ist noch nicht in Sicht. Der Boden des Mama-Superpower-Tanks dafür schon. Wir vermissen nicht nur Berlin, sondern vor allem die Nummer 4 unserer Gang – den Papa.
I miss my Brit ❤
Ich bekomme leichtes Heimweh. Ich vermisse meinen Mann, seinen britischen Humor, seine warmen Umarmungen und seine ultimativen Papa Skills. Ganz besonders vermisse ich aber meinen besten Gamer-Kumpel, der mich, noch bevor ich an meinen Rechner kann, in die Warteschlange für unser liebstes Computerspiel einreiht. Und ich vermisse den besten Wolt- und Lieferando-Kunden Berlins. Burger, Falafel, Ramen, Indisch, Thai, Sushi, Donuts – mein Mann weiß immer, wo es die leckersten veganen Sachen mit kurzen Lieferzeiten gibt. Ich will zurück.
Noch ein bisschen länger
Die Kinder haben sich inzwischen sehr gut in der Kinder-Rehaklinik in Thalheim eingewöhnt. Die morgendliche Kita-Abgabe ist nach wenigen Minuten ohne Geschrei abgehakt und auch der Gang zu Therapien läuft fast reibungslos. Eine Art von Routine hat eingesetzt. Doch so langsam taucht auch bei unseren Kindern so etwas wie Heimweh auf.
"Mama? Wann sehen wir wieder unsere Freunde? Wann gehen wir wieder in unsere Kita? Wann auf unseren Spielplatz? Ich will in unsere Wohnung. Kommt Papa heute auch mit? Der muss aber lange arbeiten. Papa soll aber mein Brötchen schmieren. Ich vermisse Papa."
Noch ein bisschen länger. Noch ein bisschen mehr Therapie. Noch ein bisschen mehr Gurkenbrötchen. Noch ein bisschen mehr von allem und wir gehen nach Hause.